Kursbericht

 

Grundkurs Physik Herr Koberg an der Stenner

 

Zeitsprung. August 2000. Neun Schüler des MGI und eine neue Mission.

Noch war sich kein Mitglied des Kommandos sich im Klaren, was die folgenden zwei Jahre, in denen sie immer wieder nach System am benachbarten Stenner-Gymnasium, als Versuchsmaterial getarnt, Unterrichtseinheiten von unterschiedlicher Länge absolvieren mussten, alles an ungewohnten Situationen mit sich bringen würden.

Jegliche Informationen über die Zielpersonen, Lehrkörper und Mitschüler, stammten aus dem Bereich der Mythen und Legenden. Sehr schlampige Arbeit des Spitzelteams unseres Instituts, in der Tat. Vielleicht war es auch Mund-Zu-Mund Propaganda eines vergammelnden Schulsystems, das an diesem und jenem Schlamassel Schuld war.

Insgesamt war es für unseren kleinen Trupp aber kein Problem alle Erfahrungen direkt selber zu machen, denn wie ein schlauer MItschüler sprach:" Alle Erfahrungen sind wertvoll, die man macht." Danke für diese Worte.

 

Tapfer stellten wir uns also der Herausforderung, doch unser Schrecken sollte viel, viel, viel, viel größer sein als erwartet worden war.

Das vergangene Schuljahr war nicht ohne Spuren an uns vorbeigestolpert und so war die Angst vor neuerlicher Strenge und verwirrender Fachidiotie groß. Beinahe Panikartig. Naja, beinahe. Also nicht wirklich, aber ein komisches Gefühl in der Magengegend hatten wir trotzdem. Konnte aber auch am Essen aus der Cafeteria oder dem fremden Geruch des für uns ungewohnten Schulgebäudes liegen. Wer weiss? Also wir nicht. Punkt.

Allerdings wurden unsere Erwartungen und kühnsten Befürchtungen nicht erfüllt, sie wurden regelrecht zerfetzt, in der Luft zerrissen, geschändet und dann unwürdig in der Kanalisation der tiefsten Unterwelten gefoltert bis zum Tod... Was wir antrafen glich in den ersten Wochen eher unseren Vorstellungen eines Pausenraums, was eine positive und eine schmerzhaft negative Seite mit sich brachte.

 

Eine quasselnde Mauer, bestehend aus Schülern in den ersten beiden, schon vor unserer Ankunft besetzten, Reihen, ließ nur wenige der fremden Laute des Lehrkörpers bis zu unseren letzten Sitzreihen dringen, in die wir gedrängt worden waren.

 

Herr Koberg, eigentliches Zentrum des Unterrichts und wahrlich ein Meister der Physik, der nicht ein einziges Mal in unseren 2 Jahren Unterricht ein Buch benutzte, wofür wir ihm tiefsten Respekt zollen möchten, brillierte durch seine Fachkompetenz, enttäuschte jedoch leider auf pädagogischer Linie.

Was uns disziplinierten Schülern zunächst unbegreiflich erschien war, wie ein respektierter Lehrer von Schülerseite auf so viel Unverständnis treffen konnte.

Allein die Lautstärke machte es für uns sehr schwierig dem Unterricht zu folgen, später wandelte sich dies in eine bestimmte Gleichgültigkeit ab.

Zwei Jahre voller Überraschungen breiteten sich vor uns aus. Aus den

Eine gewisse Unkonzentriertheit Herrn Kobergs sorgte dafür, dass Nico Kozuschek zum Datum der ersten Halbjahresnoten noch nicht auf der Kursliste stand und seine Bewertung daher standartmäßig ausfiel. Zitat: " Nikolas?... ehm. So.. was im Dreierbereich."

 

So sehr wir uns auch bemühten, so sehr unsere Autos unter rasanten Fahrmanövern zittern mussten und so leid uns das tut: Pünktlichkeit war bei Weitem nicht im Bereich des Machbaren. Ausserdem zwang uns der nach dem Physikkurs folgende Unterricht häufig unser Engagement im Zenit der Entfaltung abzubrechen. Die effektive Unterrichtszeit reduzierte sich daher auf einen für alle Seiten akzeptablen Mittelwert.

Auch der später dazugestoßene Leidensgenosse Jens Hauke Uerpmann konnte mit seinem gewaltigen Gefährt der Marke Mitsubishi zwar die Transferzeiten zwischen MGI und Stenner verbessern und oft mit schon vorhandenem Physik Wissen prahlen, ein neuerlicher Motivationsschub blieb jedoch leider aus - die Kehrseite der Medallie.

Ganz im Gegensatz zu der durchweg unbefriedigenden Kommunikation zwischen den Schulen, was uns Freistunden vorenthielt, schienen Gerüchte von Attestpflicht relativ schnell ihren Weg zu finden. Beinahe jeder wurde verdächtigt. "Ehm. Der Saul, hat der nicht...?" Ja, Saul. Sein Vorname wurde erst später bekannt.

Unvergessen bleibt die einzigartige Kommunikationsweise Herrn Kobergs, Wirkung fand sie keine.

Einige Kostproben seines Könnens schließen unseren Bericht ab. "Ham Ses?" "Ehm, Ruhe Bitte!" "Eh, Stop!"

 

An alle Schüler, die ähnliche Zeiten überstehen müssen einen Gruß und einen Topf voll Mut an dieser Stelle. Bis bald.