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Kursbericht: Deutsch Gk2, Müller-Asshauer
Multimedialer Unterricht auf der Suche nach der Ironie
Deutsch beim Kollegen Müller-Asshauer entpuppte sich schnell als zu bewältigendes Fach. Hausaufgaben gab es selten - Schreiben haben wir uns für die Klausuren aufgehoben. Bücher haben wir selten gelesen - Schließlich hat man die Verfilmungen schneller durch. Sollte man jetzt meinen, wir hätten nichts gelernt ? Nein ! Am Anfang eines jeden Schulhalbjahres begann der Herr Müller-Asshauer (auch bekannt als "Mfg") damit uns Angst zu machen. Kursplanungen unter dem Thema "Emanzipation des Individuums - Emanzipation der Gesellschaft" machten ein doch recht mulmiges Gefühl in der Magengegend, da der Unterricht auch mit den "Leistungsanforderungen gemäß APO-GOst" einhergehen sollte. Jedoch war das alles nicht so schlimm, wie es sich zunächst anhören mag. Kreativität sollte nicht auf der Strecke bleiben, was sich in dem Verfassen von eigenen Gedichten, Flugschriften und Hetzreden, Lesetagebüchern, sowie lustigen Texten mit Anlehnung an Herbert Knebel bemerkbar machte. So gönnten wir uns auch, neben "großen" Verfilmungen von Faustinszenierungen, Komiker auf neuen Medien à la Compact Disc (CD). Ohnehin sollte die multimediale und interaktive Gestaltung des Unterrichts stets im Vordergrund stehen. Neben Videomaterial das von Dokumentationen über Buchverfilmungen bis hin zum "Literarischen Quartett" reichte, kam auch Tonmaterial auf Tonband und CD zum Einsatz. Dieses umfasste sowohl vorgelesene Gedichte und Kabarett, als auch politische Reden von Thomas Mann. Jedoch war der Unterricht auch stets etwas zum Anfassen, was der Kollege Mfg mit Kopien alter Schriften (O-Ton Mfg : "Hätte ich das Original wäre ich jetzt reich und nicht mehr hier *murmel*") und alten Münzen und Geldscheinen aus seiner wertvollen Sammlung (O-Ton Mfg : "Ich hab' da noch so'n Bankschließfach da sind noch einige drin ...") erreichen wollte. Allerdings waren wir uns nicht immer einig. Eine Diskussion über die Fragen "Ironie oder nicht?" brachte uns dazu, dass wir uns mit dem Autor des Textes via Email (multimedialer Unterricht !) in Verbindung setzten, welcher dann auch die Frage klärte: Es war Ironie - Sieg für die Schüler. Die Frage nach der, verzweifelt in jedem Wort eines noch so kurzen Textausschnittes gesuchten, Ironie, blieb lange Bestandteil unseres Unterrichts, was nur um einiges mehr zu unserem Spaß und Herr Müller-Asshauers zunehmende Verzweiflung ("Nein! Nein! Das ist nicht ironisch gemeint, Julian!") beitrug. Alles in allem lernten wir viel über Goethe, Heine, Büchner, Kleist und Reich-Ranicki, aber auch über Expressionisten, Romane und Romananfänge und Gedichte à la Georg Trakl. Dieser blieb bis zum Schluss unser Liebling, da man (laut Lexikon) in seinen Gedichten die Dominanz von Metaphern der Trauer und (vor allem) des Weltekels erkennen kann. "Zusammenfassend ist zu sagen, dass" es nicht immer einfach war (O-Ton Mfg: "Ich hoffe ihr werdet mir zustimmen, dass die Klausur schwer war."), aber man auch lernen konnte, ohne dauerhaft überfordert zu werden (O-Ton Timo Mast.: "Wie ? Wir müssen in der Klausur nur ein paar Wörter in die Tabelle einsetzen ?").
Danke Herr Müller-Asshauer, Ihr GK Deutsch 2 |